Nachhaltige Zahnregulierung durch einen Kieferorthopäden

Die Kieferorthopädie gilt als wichtiges Teilgebiet der Zahnmedizin und befasst sich mit der Erkennung, Behandlung und Prävention von Fehlstellungen der Zähne sowie Ober- und Unterkiefer. So geht die Geschichte der Kieferorthopädie bis in das Jahr 1836 zurück.
Auch heute noch kommt diesem Teilgebiet der Zahnmedizin eine wichtige Aufgabe zu. So ist ein strahlendes Lächeln mit geraden Zähnen und einer optimalen Kieferstellung nicht nur aus ästhetischen Gesichtspunkten anzustreben. Vielmehr sind es auch die möglichen Folgebeschwerden bzw. Folgekrankheiten, die mit Zahn- bzw. Kieferfehlstellungen einhergehen. So zählen beispielsweise leichte Beschwerden wie Plaque, Karies und ein entzündetes Zahnfleisch zu den Folgeerscheinungen, aber auch schwerwiegendere Probleme wie Sprach- und Atembeschwerden sowie ausgetrocknete Schleimhäute.
Daher sollte die Stellung von Zähnen und Kiefern bereits frühzeitig im Kinder- bzw. Kleinkinderalter überprüft werden. Dazu bieten Kieferorthopäden mittlerweile spezielle Vorabuntersuchungen an, die es ermöglichen, eine Diagnose über den späteren kieferorthopädischen Behandlungsbedarf zu stellen. Hier können zudem etwaige schlechte Angewohnheiten des Kindes wie Wangenkauen oder Daumenlutschen erkannt und mögliche Tipps und Tricks als Gegenmaßnahmen besprochen werden. Dies ist insofern wichtig, da solche Angewohnheiten für zahlreiche Fehlstellungen oft mitverantwortlich sind. Nur in sehr schlimmen Fällen wie einer Kiefer-Gaumenspalte startet der behandelnde Orthopäde eine Behandlung bereits im Kleinkindesalter. Der gängige Behandlungsbeginn erfolgt meist nach dem vollständigen Wechsel der Milchzähne, also in einem Alter von circa zwölf Jahren.
Bevor der Kieferorthopäde die benötigte Behandlungsstrategie mit den jeweiligen kieferorthopädischen Apparaturen festlegt, wird zunächst eine vollumfängliche Diagnose über die vorliegenden Fehlstellungen gestellt. Dazu gehören neben einer visuellen Untersuchung auch Funktionstests sowie das Anfertigen von Röntgenbildern.
Moderne kieferorthopädische Praxen haben hier bereits die Möglichkeit, digitale Röntgenaufnahmen anzufertigen. Mit diesen ist es möglich, mittels 3-D-Druckverfahren die Kiefer und Zähne nachzubilden. Auf Basis dieser Modelle lassen sich schließlich die kieferorthopädischen Apparaturen fertigen. Diese Methode ersetzt das bisher klassische Verfahren der Gipsabdrücke mit anschließender Nachmodellierung des Gebisses.
Auf Basis der Untersuchungsergebnisse kann der Kieferorthopäde im Anschluss die Fehlstellung in eine kieferorthopädische Indikationsgruppe (kurz als KIG bezeichnet) einteilen. Diese gibt Auskunft über die vorliegende Verschiebung von Unter- zu Oberkiefer. Gegliedert sind die Indikationsgruppen in insgesamt fünf Stufen, wobei die erste Stufe für eine Verschiebung von mindestens drei Millimetern steht. Die höchste Indikationsgruppe (KIG 5) klassifiziert dagegen schwerwiegende Fehlstellungen, bei denen eine Verschiebung von Unter- zu Oberkiefer von mindestens neun Millimetern vorliegt.
Zur anschließenden Behandlung stehen diverse kieferorthopädische Apparaturen wie transparente Schienen, die allerdings eher bei der Behandlung von Erwachsenen zum Einsatz kommen, sowie lose und festsitzende Zahnspangen zur Verfügung. Die Behandlungsdauer richtet sich je nach gewählter Behandlungsmethodik und Ausprägung der Fehlstellung – dauert aber mindestens einige Jahre. Nach erfolgreicher Behandlung folgt schließlich noch die Retentionsphase. Hier werden die Zähne über einen Retainer fixiert, der ein erneutes Verschieben verhindern soll.

Weitere Informationen finden Sie bei Dr. Klaus Kellner.


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