Obwohl sich die meisten Patienten, die sich beim Kieferorthopäden für Zahnspangen in Behandlung begeben, wohl im Kindes- bzw. Jugendalter sind, nimmt auch der Anteil an erwachsenen Patienten stetig zu. Dies ist nicht verwunderlich, denn schließlich ist die Ästhetik eines gesunden, strahlend weißen Lächelns mit geraden Zähnen nicht wegzudiskutieren. Doch auch aus gesundheitlichen Gründen macht es oftmals Sinn, sich einer kieferorthopädischen Behandlung zu unterziehen. So können Fehlstellungen der Zähne und Kiefer neben den dentalen Problemen wie Karies, Plaque und Parodontitis beispielsweise auch zu einer Austrocknung der Schleimhäute führen.
Zahn- und Kieferfehlstellungen können zwar auch durch Unfälle und falsche Verhaltensweisen im Kindesalter verursacht bzw. gefördert werden, sind jedoch meistens erblich bedingt. Daher bietet es sich in diesem Zusammenhang an, dass Eltern mit ihren Kindern bereits frühzeitig zu einem Vorabcheck gehen, um dort vom Kieferorthopäden für Zahnspangen die etwaige Notwendigkeit einer nachfolgenden Behandlung abklären zu lassen. Im Rahmen dieser Checks kann der Kieferorthopäde auch direkt auf eventuelle „Bad Habits“ – also schlechte Angewohnheiten wie Daumenlutschen oder Wangenkauen – hinweisen. Er kann auch meist Tipps und Tricks zum Vermeiden von diesen geben oder an weitere Fachärzte verweisen.
Die eigentliche Behandlung mit kieferorthopädischen Apparaturen findet normalerweise jedoch erst nach Vollendung des Milchzahnwechsels statt. Nur bei sehr stark ausgeprägten Fehlstellungen wie einem Kreuzbiss oder einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, die oftmals durch Daumenlutschen verursacht wird, beginnt die Behandlung noch im Milchzahngebiss.
Vor dem Start einer kieferorthopädischen Behandlung wird der Patient zunächst umfassend untersucht und eine Anamnese erstellt. Neben einer klinischen Untersuchung und diversen Funktionstests lässt er dazu auch Röntgenaufnahmen des gesamten Gebisses erstellen. Moderne Dentallabors haben in diesem Zusammenhang bereits die Möglichkeit, digitale Röntgenaufnahmen anzufertigen. Diese digitalen Aufnahmen sind realitätsgetreue dreidimensionale Volumentomografien, die die Nachmodellierung des gesamten Gebisses mittels 3-D-Druckverfahren ermöglichen. Auf Basis dieser Nachmodellierungen lassen sich später die kieferorthopädischen Apparaturen anfertigen. Alternativ kann die Nachmodellierung des gesamten Gebisses jedoch auch über die konventionelle Methode per Gipsabdrücke erfolgen.
Mithilfe der Röntgenaufnahmen ist es dem Kieferorthopäden für Zahnspangen auch möglich, die beim Patienten vorliegende Fehlstellung in eine kieferorthopädische Indikationsgruppe (kurz KIG) einzuordnen. Diese Gruppen sind auf einer Skala von 1 bis 5 gestaffelt. Dabei beschreibt die erste Indikationsgruppe nur leichte Fehlstellungen, wenn Ober- zu Unterkiefer nur um maximal drei Millimeter verschoben sind. Bei der Indikationsgruppe von 5 ist die Verschiebung dagegen bereits mindestens neun Millimeter ausgeprägt.
Welche Zahnspangen der Kieferorthopäde letztendlich verwendet, hängt von der Art und Ausprägung der Fehlstellung ab. Grundsätzlich verfolgen jedoch alle dasselbe Prinzip, die Zahn- und Kieferposition mittels Ausübung von sanften Druck- und Zugkräften einzustellen. So stehen dafür diverse feste wie auch lose sitzende Modelle zur Verfügung. Während die lose sitzenden Modelle den Vorteil mitbringen, zur Zahnpflege sowie zum Essen herausgenommen werden zu können, ist die Korrektur mittels festsitzender Zahnspangen viel effizienter und genauer möglich.
Weitere Informationen finden Sie bei Dr. Renate Wrensch Facharztpraxis für Kieferorthopädie.
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